Gott
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Die Heiligen in der Herrlichkeit – Teilnahme am Göttlichen Rat
Einleitung Die Frage nach dem Schicksal der Verstorbenen begleitet die Menschheit seit jeher – sei es im Flüstern alter Mythen, im Klang religiöser Liturgien oder in der stillen Hoffnung des Einzelnen auf ein Leben nach dem Tod. Für das Christentum jedoch ist diese Frage nicht bloß ein spekulativer Blick ins Jenseits, sondern tief verankert in Continue reading
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2. Thessalonicher 2,1–4 – Die Wiederkunft Christi kann nicht vor dem Antichristen kommen
„Was aber das Kommen unseres Herrn Jesus Christus und unsere Vereinigung mit ihm betrifft, bitten wir euch, Brüder, dass ihr euch nicht so schnell erschüttern noch in Schrecken jagen lasst … als ob der Tag des Herrn schon da sei. Lasst euch von niemandem in irgendeiner Weise täuschen! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei Continue reading
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Entrückung nach der Trübsal – Eine biblisch-exegetische Verteidigung zu Matthäus 24; 1. Thessalonicher 4 & 5
Einleitung Die Frage nach dem Zeitpunkt der Entrückung der Gemeinde Jesu ist eine der meistdiskutierten Fragen in der Endzeittheologie. Während alle bibeltreuen Christen daran festhalten, dass Jesus Christus wiederkommen wird und seine Gemeinde mit sich vereinen wird (vgl. 1. Thess 4,17; Joh 14,3), herrscht Uneinigkeit darüber, wann dieses Ereignis stattfindet – insbesondere im Verhältnis zur Continue reading
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„Ein für alle Mal“ – Die Überbietung des alttestamentlichen Kultes im Opfer Christi (Hebräer 9,1–28)
Struktur und Thematik des Hebräerbriefs Der Hebräerbrief stellt eine der theologisch tiefgründigsten Schriften des Neuen Testaments dar. Seine Hauptthematik ist die Überlegenheit Christi in jeder Hinsicht gegenüber den Institutionen und Figuren des Alten Bundes. Besonders deutlich wird dies in der Darstellung Jesu als Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks (vgl. Hebr 5,6.10; 7,1–28) und in der Continue reading
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Vernunft und Offenbarung: John Lockes Beitrag zum christlichen Denken
Im Spannungsfeld zwischen Glaube und Vernunft stellte John Locke (1632–1704) einen der einflussreichsten Versuche dar, diese beiden Prinzipien in ein rationales Verhältnis zu setzen. Als einer der führenden Philosophen der Aufklärung prägte er mit seinem Werk An Essay Concerning Human Understanding (1689) nicht nur die Erkenntnistheorie seiner Zeit, sondern setzte auch Maßstäbe für die theologische Continue reading
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Die Weltgeschichte im Visier des Propheten – Daniel als Zeuge göttlicher Vorsehung
Die Geschichte unter dem Blick Gottes Ist die Geschichte der Menschheit ein endloses Spiel des Zufalls, das sich aus dem Zusammenwirken von Machtinteressen, Naturgesetzen und unvorhersehbaren Entwicklungen ergibt? Oder gibt es inmitten des scheinbaren Chaos ein Ziel, eine Ordnung – ja, eine Stimme, die durch die Zeit hindurch spricht? Viele philosophische Systeme und weltanschauliche Modelle Continue reading
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„Gott wurde Mensch, damit der Mensch göttlich werde“ – Die Theosis als Herzschlag orthodoxer Erlösung
Einleitung Die Theosis – im Deutschen oft als „Vergöttlichung“ oder „Vergottung“ wiedergegeben – ist in der orthodoxen Theologie kein Nebenaspekt, sondern das eigentliche Ziel des menschlichen Lebens. Dieses geheimnisvolle Geschehen, das die Väter in einer Sprache voller Ehrfurcht und geistlicher Tiefe beschrieben, ist nach orthodoxem Verständnis die endzeitliche wie gegenwärtige Berufung des Menschen zur Teilhabe Continue reading
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„Es ist vollbracht!“ – Die Vollendung am Kreuz
Der letzte Atemzug – kein letztes Wort Der Karfreitag steht wie ein stiller Obelisk in der Landschaft der Heilsgeschichte. Alles, was in der Schrift zuvor angekündigt wurde, kulminiert in einem einzigen, knappen, aber unendlich tiefen Satz: „Es ist vollbracht.“ (Johannes 19,30) Drei Worte im Deutschen. Im griechischen Urtext nur eines: Τετέλεσται (Tetélestai) – abgeschlossen, erfüllt, Continue reading
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„Mein Herr und mein Gott!“ – Eine theologische und sprachliche Analyse von Johannes 20,28–29
Der dramatische Höhepunkt des Johannesevangeliums Der Moment, in dem der zweifelnde Thomas dem auferstandenen Christus begegnet, stellt nicht nur einen literarischen Höhepunkt im Johannesevangelium dar, sondern auch einen der deutlichsten christologischen Wendepunkte im gesamten Neuen Testament. Seine Worte in Johannes 20,28: „Mein Herr und mein Gott!“ (griech. ho Kyrios mou kai ho Theos mou) enthalten Continue reading